Gedichte

Sind Liebesgedichte bloß ein alter Hut? Wer so denkt, hat vielleicht noch nie gelesen, was Heinrich Heine, Hermann Hesse, Bertolt Brecht, Erich Fried August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und viele andere über Liebe, Lust und Leidenschaft geschrieben haben. Da ist nichts "schwülstig" oder "kitschig", sondern vieles tief empfunden und wahr. Liebesgedichte haben viel mit realen Erfahrungen und echtem Schmerz zu tun, aber auch mit Freude und Liebesglück. Insofern ist ein Liebesgedicht auch in Zeiten von Twitter & Co. lohnende Lektüre.

 

Du bist wie eine Blume,
So hold und schön und rein;
Ich schau dich an, und Wehmut
Schleicht mir ins Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
Aufs Haupt dir legen sollt,
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.

-Heinrich Hein

Hätte ich drei Wünsche frei,
die dich und mich betreffen,
wäre mein Wunsch Nummer drei,
dass wir zwei uns niemals hassen.
Wäre mein Wunsch Nummer zwei,
dass wir keine Zeit verpassen,
und am meisten wünsch ich mir,
dass wir uns niemals verlassen.
Denn alles ist nur schön mit dir.-

Wolf Dietrich

O wie ist es kalt geworden
und so traurig, öd und leer
Rauhe Winde wehn von Norden,
und die Sonne scheint nicht mehr.
Auf die Berge möcht ich fliegen,
möchte sehn ein grünes Tal,
möcht in Gras und Blumen liegen
und mich freun am Sonnenstrahl.“

Ich sah ins Tal und sagte leise:
Möchte hören die Schalmeien
und der Herden Glockenklang,
möchte freuen mich im Freien
an der Vögel süßem Sang.

Schöner Frühling, komm doch wieder,
lieber Frühling, komm doch bald,
bring uns Blumen, Laub und Lieder,
schmücke wieder Feld und Wald

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Liebe und Frühling

Ich muß hinaus, ich muß zu dir,
Ich muß es selbst dir sagen:
Du bist mein Frühling, du nur mir
In diesen lichten Tagen.

Ich will die Blumen nicht mehr sehn,
Nicht mehr die grünen Matten,
Ich will nicht mehr zum Walde gehn
Nach Duft und Klang und Schatten.

Ich will nicht mehr der Lüfte Zug,
Nicht mehr der Wellen Rauschen,
Ich will nicht mehr der Vögel Flug
Und ihrem Liede lauschen.

Ich will hinaus, ich will zu dir
Ich will es selbst dir sagen:
Du bist mein Frühling, du nur mir,
In diesen lichten Tagen.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

O glücklich, wer ein Herz gefunden

O glücklich, wer ein Herz gefunden,
das nur in Liebe denkt und sinnt,
und mit der Liebe treu verbunden
sein schön'res Leben erst beginnt!

Wo liebend sich zwei Herzen einen,
nur eins zu sein in Freud und Leid,
da muß des Himmels Sonne scheinen
und heiter lächeln jede Zeit.

Die Liebe, nur die Lieb' ist Leben!
Kannst du dein Herz der Liebe weihn,
So hat dir Gott genug gegeben,
Heil dir! die ganze Welt ist dein!

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

O glücklich, wer ein Herz gefunden,
Das nur in Liebe denkt und sinnt
Und mit der Liebe treu verbunden
Sein schönres Leben erst beginnt!
Wo liebend sich zwei Herzen einen,
Nur eins zu sein in Freud und Leid,
Da muß des Himmels Sonne scheinen
Und heiter lächeln jede Zeit.
Die Liebe, nur die Lieb ist Leben:
Kannst du dein Herz der Liebe weihn,
So hat dir Gott genug gegeben,
Heil dir! Die ganze Welt ist dein!
- Hoffmann von Fallersleben

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